Freitag, 25. November 2016

Das „Mimimi“ unserer Zeit


Es gibt zwei Worte, die mich regelrecht in Rage versetzten, in unserer Gesellschaft jedoch immer mehr verwendet werden: „wieso ich?“. Ernsthaft sobald ich diese Worte höre, bin ich geneigt, mit meinem Arm weit auszuholen, mein ganzes Gewicht in kinetische Energie umzuwandeln und das Gesicht, dass zu diesen Worten gehört mit einer kräftigen Wasche zu versehen.

In unserer Welt der Selbstdarstellung ist es zu einem Requisit geworden, sich selbst zu bemitleiden und so in den Mittelpunkt zu stellen. Man hat ja nichts anderes zu bieten, denn man geht tagtäglich brav arbeiten, leistet seinen Beitrag zur Gesellschaft und ist bereitwillig zum Schäfchen der Gesellschaft geworden. Da darf man sich doch wenigstens darüber beklagen, oder etwa nicht? Ja wegen seinem beschissenen Ex-Partner, der unfair war, hat man kein Vertrauen mehr, die Eltern die einem zu wenig respektiert haben, sind schuld, dass man heute Angst hat, jemandem die Meinung zu sagen und der dumme Nachbar ist schuld, dass der eigene Rasen so ungrün wirkt. Man jammert und beklagt sich über alles und jeden.
Dann kommt noch dazu, dass man einen Job hat, den man scheisse findet, aber man muss ja den Job machen, denn man braucht das Geld. Und ausserdem hat man ja eh immer nur Pech. Egal was ist, im Freundes- und Bekanntenkreis geschieht das Schlimme immer nur einem selbst, als ob es das Schicksal nicht gut mit einem meine.

Ich will wirklich niemanden beleidigen mit meinen Worten, ich kann nur nicht verstehen, wie man sich mit allem einfach so abfinden kann. Ist es die Faulheit, die einem dazu treibt, oder das im Mittelpunkt stehen durch sein jammern? Ich habe schon öfters beobachtet, dass manche, sich lieber damit beschäftigen, sich darüber Gedanken zu machen, was andere über einen denken könnten und was hinter dem Rücken erzählt wird. Auch hier fokussiert man sich dann lieber darauf immer wieder nachzufragen ob jemand was erzählt hat. Auch hier verstehe ich nicht warum? Was hat man davon? Denkt man darüber nach, was andere von einem halten oder sich erzählen können, zeugt das dann nicht davon, dass man mit seinem eigenen Verhalten nicht zufrieden ist? Warum also ändert man dann nicht einfach das Verhalten und geht weiter, ohne sich über solche Leute Gedanken zu machen, die die Lästerei nur missbrauchen um ihre eigenen Fehler zu vertuschen?

Haufenweise Zitate auf Facebook und anderen Social Network Seiten blinken vor meinen Augen auf, deren Aussage dazu aufrufen, sein Leben in die Hand zu nehmen und es zu leben. Ja mit Begeisterung werden diese Memes gepostet und geliked, doch wer nimmt sie sich eigentlich zu Herzen. Werden sie vielleicht einfach nicht verstanden?

Der Mensch hat über die Jahre gelernt, den Weg des geringsten Widerstands zu gehen und seine Selbstverantwortung abzuschieben. Das beginnt schon in der Schule, wo man doch gerne dem Lehrer für sein versagen Schuld gibt, weil der einfach etwas gegen einen hat. Hunderte von Ausreden um nur keine Selbstverantwortung übernehmen zu müssen begleiten uns dann unser ganzes Leben lang. Jeder will ein Individuum sein, doch möglichst nichts dafür tun müssen, in der Hoffnung, dass das Schicksal, oder sonst wer die Probleme für einen lösen würde.

Zugegeben, es gab auch Tage, an denen ich auch zu Hause auf der Couch gelegen habe und mich ein wenig selbstbemitleidet habe, weil es gerade nicht so lief, wie ich das gerne in dem Moment gewollt hätte, doch diese Tage kennt wohl jeder.

Ja es ist nicht einfach, sich seiner eigenen Fehler anzunehmen und sich selbst beziehungsweise sein eigenes Verhalten zu ändern und sich somit aus seiner Komfortzone zu bewegen. Veränderungen bringen immer etwas ungewisses mit sich, was zu Angst führen kann, doch seine Ängste zu bekämpfen und sein Leben so zu leben, dass man glücklich ist, ist doch eigentlich der Sinn und Zweck des Ganzen. Das Leben hat nur eine Spielregel: es endet mit dem Tod, so sollte doch das Ziel des Lebens sein, es zu leben und nicht, sich den Gegebenheiten einfach hinzugeben, weil es halt nun mal so von der Gesellschaft vorgelebt wird?

Meine Beobachtungen haben mich in meiner Annahme, dass eine negative Einstellung, auch negatives Anzieht, bestätigt. Das Problem besteht nicht nur darin, dass den Menschen, die immer mit dem schlimmsten rechnen, auch mehr negatives erleben, sondern, dass sie durch ihre Einstellung das positive im Leben gar nicht wahrnehmen können. Sie sind blind für das schöne im Leben, für die tollen Dinge die ihnen wiederfahren und das Glück, dass sie haben. In ihrer Welt sind sie der Pechvogel.

Jeder Mensch hat sein Köfferchen zu tragen, doch nicht jeder schüttet es bei jeder sich bietenden Gelegenheit vor anderen Menschen aus, nur um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen und bemitleidet zu werden. Sind die Schicksalsschläge, die man erlebt hat, die Fehler, die man begangen hat und die scheisse, durch die man gewatet ist, dazu da, eine Lehre zu ziehen, zu reflektieren und dann sein Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen? Wenn man das Gefühl hat, es selbstständig nicht schaffen zu können, gibt es heute an beinahe jeder Kreuzung Hilfe, man muss nur seinen falschen Stolz runterschlucken und darum bitten. Sei es bei Freunden, Familie oder sogar professionellen. Doch tun muss man es! Es ist auch keine Schande um Hilfe zu bitten, meiner Meinung nach zeugt es sogar von Stärke, da man sich selbst eingesteht, dass es so nicht weitergehen kann und man aus seinem Trott ausbricht um sein Leben neu zu gestalten.

Viele haben noch nicht begriffen, oder wollen es einfach nicht, dass man niemand anderen als sich selbst für sein Versagen, für seine Fehler, ja für sein Leben verantwortlich machen kann. Hat man das erst einmal begriffen, beginnt man zu leben und hört damit auf, ständig Trübsal zu blasen und sich mit Situationen zufriedenen zu geben, und im gleichen Atemzug darüber zu zetern, wie scheisse alles ist. Man beginnt damit, Situationen zu ändern und sich sein Glück selber zu schmieden.

Ja das Leben ist scheisse, aber nur solange man es scheisse sein lässt. Mein Vater hatte dazu ein passendes – zugegeben etwas vulgäres – Sprichwort: „Life is a bitch, but you’re gonna fuck her anyway!“, wie man sie (die Schlampe, das Leben) nimmt, ist am Ende jedermanns eigene Entscheidung. Doch um dies auch wirklich zu tun gibt es nur eine Möglichkeit: „Finger usem Arsch und mache!“.

Donnerstag, 10. November 2016

Auf dem Einhorn durch die Welt

Ich habe ja nun schon ein paar Mal erwähnt, dass ich tagtäglich mit dem Zug unterwegs bin. Manchmal ergibt es sich dann, dass ich im Spielzug-Abteil lande, wo es glücklicherweise meistens noch einen Sitzplatz zur Verfügung hat – wahrscheinlich wegen der kreischenden, lachenden Kinder. Immer wieder ertappe ich mich dann dabei, wie ich die Kinder beobachte und sich ein gewisser Neid in mir hegt. Wie schön wäre es doch, sich seiner eigenen Fantasie gänzlich zu ergeben und in einem actionreichen Spiel, wo der Boden aus Lava besteht, so lange man eben Lust dazu hat, seinen Tag zu verbringen…


Doch nicht nur das fasziniert mich an den Kindern. Wie sie es immer wieder schaffen, Gegebenheiten direkt anzusprechen ohne Angst vor den Konsequenzen. Direkt und ehrlich. Tätsch gredi use. Sie lassen ihren Gefühlen freien Lauf, weinen wenn ihnen danach ist, kreischen, quietschen und lachen wann immer es sich gerade als in ihren Augen richtig erweist, beschimpfen sich Gegenseitig, um sich einige Minuten später wieder in den Arm zu nehmen und sich einem neuen Spiel zu widmen. Wann haben wir das verlernt? Während der ersten Schuljahre oder doch etwas später? Und warum haben wir so Angst davor, unsere Gefühle und Gedanken wie früher rauszulassen? Jemandem direkt zu sagen dass er den Hosenstahl offen stehen hat – okay es muss ja nicht gleich wie früher sein als man lautstark sang: „Hoselade offe, d Häx het gschosse!“ – doch die meisten wären doch froh um diese Information, ich zumindest wäre es. Wie sähe wohl eine Welt aus, in der etwas mehr ausgesprochen würde was man aus Angst, Schamgefühl oder warum auch immer zurück hält? Wenn man auch mal jemandem sagen dürfte, dass er in dem Moment halt grad ein Arschloch ist, um danach zusammen ein Bierchen zu zischen oder sich auch aus dem Weg zu gehen. Eine Welt, in der man jemandem sagen kann, dass man ihn mag, doof findet oder sogar liebt, ohne dass man sich dann dumm vorkommt, oder dies noch Jahre später gegen einen verwendet wird. Es wäre wohl eine ehrlichere Welt. In meiner Fantasie, wäre sie auch weniger kompliziert, denn man wüsste immer gleich, woran man ist. Zugegeben, gewisse Reize wie zum Beispiel die Flirtspielchen beim Kennenlernen, würden wahrscheinlich verschwinden, da ich jedoch die Spielregeln sowieso bis heute nicht ganz verstanden habe und den Sinn und Zweck davon nicht ganz nachvollziehen kann, wäre mir das wohl egal.
Die Sensibilität, die Kinder immer wieder an den Tag legen finde ich auch faszinierend. Es ist mir schon ab und zu passiert, dass ich vertieft in meiner manchmal melancholisch angehauchten Gedankenwelt, irgendwo wartend, vor mich hin starrte und aus dem nichts ein strahlendes Kindergesicht vor mir erschien. Ein freundliches Strahlen, das mich sofort aus meinen grauen Novembergedanken in eine freundliche Welt blicken liess, als ob mir jemand Schoggi geschenkt hätte.


Auch die lustigen Dinge, die sie mit ihrer nackten Ehrlichkeit immer wieder ohne zu überlegen äussern, lassen mich regelmässig grinsen. „I Mami hesch gseh, die Frou isch de gruusig gschminkt!“ – eine Äusserung, die übrigens meine Mutter vor ungefähr 25 Jahren vor Scham beinahe hätte im Boden versinken lassen, da ich dies lautstark im Lift von mir gab und dabei die Dame mir gegenüber mit grossen Augen betrachtete. Oder wie sie alltägliche Dinge, die sie sehen mit ihrer kindlichen Logik erklären und ich immer wieder denke: „miech ansich no Sinn eso…“. Ich weiss nicht, ob ihr euch noch an die Sendung „Dingsda“ erinnern könnt, wo Kinder Begriffe erklärt haben. Ein Junge erklärt zum Beispiel den Begriff Liebe: das ist, wenn 2 sich sehr gut verstehen, über längere Zeit und manchmal auch beieinander übernachten und viel zusammen unternehmen und man auf dem Herzen so ein Gefühl hat wie als wäre ein kleiner Stein da und wenn man sich dann eines Tages streitet, ist dann alles wieder weg. Diese Beschreibung finde ich köstlich. Simpel und dem Zeitgeist entsprechend, denn wenn man sich streitet ist heute wirklich schnell mal alles wieder weg, da wir gerne den Problemen aus dem Weg gehen. Kinder machen das nicht, sie lassen sich gerne auf Konfrontationen ein und verhandeln. Habt ihr schon mal Kinder beobachtet, die in ein Spiel vertieft sind, und sich über die Handlung nicht einig sind? Sie suchen Optionen um gemeinsam eine Lösung zu finden, mit der beide zufrieden sind, damit sie sich wieder ihrem Spiel widmen können. Auch das haben wir grösstenteils verlernt und haben an der Fachhochschule ein Fach „Argumentation und Rhetorik“ in dem man das Harvard-Konzept liest um das Verhandeln wieder zu lernen, da wir meistens auf unseren Positionen beharren, was dann am Schluss niemandem dient.


Kinder kümmern sich auch nicht darum, ob jemand reich, arm, schwarz, weiss oder sonst wie anders ist, solange man sich mag, spielen solche Dinge für sie keine Rolle.


Als Kind wunderte ich mich häufig über Erwachsene. Sie sagten, man soll nicht Lügen, ich ertappte dir „Grossen“ dann aber trotzdem häufig dabei – dies ist wohl auch ein Grund, warum ich immer auf Rumpelstilzchens Seite war. Immerhin hiess es, man solle nicht lügen oder Versprechen brechen, doch die doofe Müllerstochter hat ihm ihr Erstgeborenes, obwohl versprochen, nie gegeben. Das geht doch so nicht –. Ebenfalls hiess es, man solle seinen Abfall nicht auf den Boden werfen, ich lass aber auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten regelmässig Müll von den Strassen auf, die von den Erwachsenen einfach so zu Boden geworfen worden waren, um sie dann in den nächsten öffentlichen Chübel zu werfen. Ja Grüssen solle man die Erwachsenen auch immer höflich, doch die meiste Zeit kam von denen nicht mal ein Hallo zurück.


Erwachsene sagen ihnen Kindern was man soll und darf, halten sich aber leider selber zu selten daran. Das ist in meinen Augen sehr schade.
 
Ja wir bringen den Kindern die Dinge bei, könnten aber selber eine Menge von Ihnen lernen. Dies war schon die Message von James Matthew Barrie als er Peter Pan in seinen Geschichten erscheinen liess. Kinder sind ehrlich, stark und tapfer. Unvoreingenommen und geben jedem dieselbe Chance. Sie kümmern sich noch darum, was mit den Tieren dieser Erde und der Natur passiert und Geld ist für sie kein Thema.


Auch wenn die Welt häufig grausam und verworren ist, so bin ich versucht, sie ein bisschen häufiger durch meine verzauberte Kinderbrille zu sehen um nicht von der Hektik unserer Zeit verschlungen zu werden. Ich folge dem weissen Hasen, solange ich noch kann und freue mich über jeden der mir auf meinen Weg begegnet und der mit dem metaphorischen Hutmacher und mir einen Tee trinkt.

Montag, 7. November 2016

Von "fuck off Schreibblockade" zum Moralisten

Seit Wochen schon habe ich nun schon eine Schreibblockade. So viele Gedanken rasen den ganzen Tag durch meinen Kopf, doch kann ich sie nicht richtig fassen oder sie irgendwie zu einem schlüssigen Text zusammensetzten. Erinnerungen an Erlebtes, Songtexte oder Gelesenem, welche mich normalerweise inspirieren, werden aktuell von den wild durcheinander rufenden Stimmen in meinem Kopf, zusammengesetzt aus Gedankenbruchstücken und einem Gefühlswirrwarr, übertönt. Meine Konzentration leidet darunter, was sich auch auf meine Motivation, etwas anzugehen auswirkt. Den ganzen Tag am Fenster sitzen und den wunderschönen farbigen Blättern beim Fallen zusehen, das wär was! Solange, bis es zu schneien beginnt und mich die Motivation wieder packt um nach draussen durch den neu gefallenen Schnee zu stapfen. Nur ich und das Knirschen des Schnees. Nicht dass es nicht auch schön wäre, im Herbstlaub ziellos rumzulaufen, doch der Schnee beruhigt mich, alles ist still und niemand ist draussen wenn’s dunkel wird. Herrlich.
 
Irgendwo habe ich mal ein Zitat gelesen, von dem ich nicht mehr weiss von wem es war oder wie genau es lautete: der Schnee begräbt die Sünden des Jahres der Menschheit unter sich. Irgendwie finde ich den Gedanken schön, auch wenn es leider nicht ganz so einfach geht. Da müsste wohl eine weitere Eiszeit kommen um all unsere „Sünden“ unter sich zu begraben. Egal wohin wir schauen, es herrscht Krieg, Hunger, Elend und die Natur wird vorsätzlich zerstört. Und warum? Weil wir zu gierig sind und unser Konsumverhalten ein grenzenloses Ausmass angenommen hat.
Gorillas werden zerhackt um sie den unterernährten und versklavten Mienenarbeitern als Bushmeat zu verkaufen, damit wir auch immer das neuste Smartphone oder Tablet haben oder wir einander tolle Diamanten an den Finger stecken können.
Orang-Utans, Elefanten und Tiger werden durch Buschfeuer aus ihrem Habitat verjagt oder geschlachtet, damit wir unsere Kinderschoggi und Kosmetika dank dem Palmöl möglichst billig bekommen.
Es herrschen Kriege nur um an gewisse Ressourcen zu kommen, die wir gar nicht in einem solchen Ausmass nötig hätten, würden wir nur etwas an unserem Konsumverhalten ändern, jeder für sich und doch für die Allgemeinheit.

Ja wir haben das Privileg, dass wir hier in der sogenannten Ersten Welt in jedem Laden alles bekommen, was wir gerade glauben zu benötigen. Nach einem schlechten Tag hurti in den nächsten Laden um ein Gadget für die Seele zu kaufen damit man sich wieder ein bitzeli besser fühlt. Ich höre so viele Menschen, sehe so viele Posts auf Facebook und lese so viele Berichte darüber, dass man doch lieber Produkte aus der Region kauft, möglichst auf bedenkliche Lebensmittel wie Soja oder Palmöl verzichtet und seine Materiellen Dinge so lange gebraucht, bis sie wirklich nicht mehr funktionieren. So viele Stimmen, die sich über das Leid dieser Welt beklagen und schreien, dass doch etwas ändern sollte. Wieso also ändert sich immer noch nichts? Was muss noch alles geschehen, damit wir endlich die Augen öffnen und begreifen, dass wir noch lange darüber diskutieren können, wen wir den nun wählen sollten, es aber überhaupt keinen Unterschied macht, da nicht die gewählten, sondern die Geldgeber dieser Welt die Welt regieren. Und je mehr wir konsumieren, umso mehr Macht geben wir ihnen. Unser Konsum legitimiert Krieg um Rohstoffe, das Zumüllen der Meere, die Verschlimmerung des künstlichen Treibhauseffektes – ich meine jetzt nicht nur das CO2, Phosphate, Nitrate und Methangase sind genau so übel –, ja ich könnte ganze Listen füllen.

Die Konsequenzen wollen wir aber nicht tragen, oder sehen. Nein wir spenden dann lieber gegen Weihnachten wieder etwas Geld für humanitäre Zwecke um unser Gewissen zu beruhigen und dann die Einkaufstüten wieder mit einem Haufen aus Rohöl, Coltan oder sonstigen raren Ressourcen bestehenden Gadgets zu füllen. Die Spenden werden dann noch zu einem grossen Teil nur für Werbung der Organisationen verwendet und landen gar nie dort wo sie hin sollten. Die meisten von uns wissen das sogar und machen es trotzdem. – Ich möchte hier aber noch anmerken, dass es auch sehr gute NGOs gibt, man muss sich halt einfach die Zeit dafür nehmen, sich zu informieren und zu schauen, wo das Geld wirklich hin geht. Hier in der Schweiz zum Beispiel gibt es sicher immer wieder Bekannte von Bekannten, die irgendwo sogar direkt im Land sind und man somit genau weiss wohin das Geld geht –.

Ja auch ich habe manchmal das Bedürfnis einfach nur etwas für mich zu kaufen, einfach nur weil es mir gefällt. Vor ein paar Jahren war ich beinahe süchtig danach, mir immer wieder etwas zu bestellen, sobald mir irgendeine Laus über die Leber gelaufen ist, doch heute überlege ich sehr lange bevor ich mir dann wirklich etwas kaufe.
Wer zum Teufel braucht denn schon wässerige Erdbeeren aus Spanien und das im Februar – mein Lieblingsbeispiel – verdammt noch mal!

Es gibt so viele Dokumentationen zu sehen, so viele Artikel zu lesen die uns sagen, was wir nicht alles besser machen könnten. Ja auch ich schlage nun etwas vor: wie wär’s denn damit, etwas weniger zu konsumieren, denn mit Freunden etwas zu unternehmen gibt einem auch viel mehr als ein neues Tablet oder Smartphone. Freunde lachen und weinen mit einem, dein zum Bersten voller Kleiderschrank nicht. Okay ich gebe zu, Schokolade macht auch glücklich, aber auch da kann man auf die Label schauen. Man zahlt vielleicht etwas mehr, aber was soll’s. Wenn jeder einzelne von uns sich vielleicht einmal mehr Gedanken dazu machen würde, ob man das begehrte Stück denn auch wirklich braucht, oder es nach einigen Wochen nur auf dem Estrich landet, könnte sich die Welt schon ein kleines Stück ändern, nur ein kleines Stück aber hey immerhin.

Wir besitzen alle die Macht, etwas zu ändern. Ein Afrikanisches Sprichwort besagt: „Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun,können sie das Gesicht der Welt verändern.“ In meinen Augen ist es höchste Zeit, damit zu beginnen.

May the force be with you....